Tipps zur Arbeit mit Sicherheitsmessern.

Inhalt des Artikels sicherer Umgang mit Messern am Arbeitsplatz:

• Arbeitsunfälle durch Schnittverletzungen
• Arbeitsschutz im Umgang mit Messern
• Sicherheitsmesser und das Arbeitsschutzgesetz

Arbeitsunfälle durch Schnittverletzungen

Die meisten Arbeitsunfälle werden durch Schnittverletzungen gemeldet. In der deutschen Handelswirtschaft allein kommt es zu ca. 3.000 Unfälle im Jahr beim Umgang mit Messern, die einen Arbeitsausfall von drei Tagen oder mehr zur Folge haben. Die Dunkelziffer an Schnittverletzungen, die von dieser Statistik erfasst werden, wird von der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution (BGHW) als wesentlich höher eingeschätzt.

Die meisten dieser Unfälle und somit Arbeitsausfälle, sind vermeidbar. Nahezu 60% werden Unfälle durch das Abrutschen der Klinge während des Schneidevorgangs verursacht. Ca. 30% der Arbeitsunfälle werden durch eine offen liegende Klinge, nach dem der Schneidevorgang schon beendet ist verursacht. Weiterhin fällt auf, dass ein großer Anteil aller Schnittverletzungen am Arbeitsplatz durch Messer oder andere Werkzeuge verursacht wird, die nicht für diesen Arbeitsvorgang vorgesehen oder zu unsicher sind. Oft werden einfache Scheren oder Cuttermesser und zu selten Sicherheitsmesser oder Cuttermessser mit automatischem Klingenrückzug verwendet. Die Wahl des richtigen Sicherheitsmessers, wie beispielsweise ein Folien- oder Kartonmesser, für die entsprechende Tätigkeit ist für die Vermeidung von Arbeitsunfällen der erste und somit der wichtigste Schritt.

Arbeitsschutz im Umgang mit Messern:

• Alle Sicherheitsmesser und Cutter sollten einen guten und abrutschsicheren Griff haben.
• Verwenden Sie nur Kartonmesser mit scharfer und unbeschädigter Klinge.
• Wenn der Schneidevorgang beginnt, also die Klinge im Material ist, den Daumen vom Klingenschieber nehmen
• Das Material festhalten, dass er nicht wackelt, rutscht oder wegkippt.
• Die Klinge von der Hand weg und nicht zur festhaltenden Hand hin führen.
• Unter Spannung stehende Bänder mit der freien Hand festhalten, damit sie nicht wegschnellen.
• Beim Klingenwechsel aufmerksam sein und entsprechend der Herstellerangaben vorgehen.
• Gewechselte Klingen sind immer noch scharf – nicht in den Abfall werfen, verwenden Sie einen Sicherheitscontainer zur Klingenentsorgung.
• Sichere Lagerung, Bereitstellung und Handhabung.
• Sicherheitsmesser und Cutter nicht einfach in die Hosentasche stecken, verwenden sie das richtige Zubehör.
• Ausreichende Beleuchtung des Arbeitsplatzes
• Regelmäßige Schulung der Mitarbeiter sowie Erstellung von Betriebsanweisungen für eine sichere Handhabung

Sicherheitsmesser und das Arbeitsschutzgesetz

Der Gesetzgeber hat mit dem Gesetz zur Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten – kurz Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) – eine gesetzliche Grundlage erschaffen.

Demnach sind Arbeitgeber verpflichtet, die Gefährdung der Gesundheit am Arbeitsplatz zu beurteilen und auf dieser Grundlage dann die entsprechenden Arbeitsschutzmaßnahmen zu ergreifen. Wir haben hierzu einen weiterführenden Artikel über die Risikobewertung von Messern am Arbeitsplatz und zur Erstellung einer „Messerrichtlinie“ für Sie veröffentlicht.

Die Angestellten haben im Gegenzug dazu die Pflicht, den Anweisungen Folge zu leisten. Tun sie das nicht, führt das zu arbeitsrechtlichen Konsequenzen – bis hin zur fristlosen Kündigung.